Aida mit Kindern – Unsere ehrlichen Erfahrungen
Warum Aida mit Kindern?
In meinem Blogbeitrag Fernreise mit Kleinkindern – 5 tolle Reiseziele habe ich erklärt, warum wir uns für die eine Kreuzfahrt mit Kindern, die Aida und die Route Mittelamerika & Karibik entschieden haben. Unter anderem versprachen wir uns von der Tatsache, den gesamten Urlaub in einer „Unterkunft“ zu verbringen und trotzdem nahezu täglich ein neues Abenteuer an einem anderen Ort erleben zu können, dass alle in der Familie auf ihre Kosten kommen.
Zudem wartet die Aida mit einem Kid’s Club mit deutschsprachigen Mitarbeiterinnen und vor allem vielen Spielmöglichkeiten auf. Babyphone und kindgerechtes Essen, alles Vorteile, die wir nutzen wollten. Doch haben sich unsere Erwartungen erfüllt?

Unsere Erfahrungen zur Kreuzfahrt mit Kindern – Die Anreise und der Jetlag
Die erste Frage, ist immer kommt ist, wie denn die Anreise und ob die Zeit Verschiebung ein Problem war. Natürlich sind 11 Stunden Flug ein Wort. Vorher noch die Anfahrt zum Flughafen, Auto abstellen, shutteln, am Flughafen warten und nach dem langen Flug noch der Transfer zum Schiff, auf die Kabine und und und.

Und natürlich ist das ein langer Tag. Allerdings muss ich sagen, dass das alles recht gut geklappt hat. Autofahren ist bei uns kein großes Thema, das Parkshuttle war dieses mal clever gewählt und sofort da und die Wartezeit am Flughafen verging mit Spielplatz und Flugzeuge schauen tatsächlich wie im Flug.
Start und Landung haben unseren Zwillingen keine Probleme bereitet und mit Entertainment und ausreichend Essen war der Flug an sich auch völlig in Ordnung.
Der Transfer zum Schiff klappte reibungslos (wie beschrieben mussten wir das Anreisepaket ja „leider“ über Aida buchen) und das Einchecken am Schiff passierte schnell und effizient.
Von daher, wenn Eure einzigen Bedenken die Anreise ist: Könnt Ihr getrost vergessen, sogar ungeduldige Kinder stehen das gut durch! 🙂
Der Jetlag war dann schon eher eine Hausnummer. Fünf bzw. sechs Stunden Zeitverschiebung hatten wir und am Nachmittag waren wir gesammelt einfach müde. Beim Schlafenlegen bin ich in den ersten Tagen daher auch leider direkt mit eingeschlafen… Das hat uns schon einige Tage beschäftigt, sodass wir das Programm in den ersten Tagen insbesondere am Abend auch eher schlank gehalten hatten, was aber auch völlig in Ordnung war.
Die Heimreise war ein Nachtflug und dauerte wegen starken Rückenwindes „nur“ knapp 8 Stunden. Da waren wir tatsächlich alle so übermüdet, dass einschlafen am Abend absolut kein Thema war :). Aber natürlich haben wir auch zu Hause wieder ein paar Tage gebraucht, um zu unserem üblichen Rhythmus zurückzukehren.
Unsere Erfahrungen zu Aida mit Kindern – Das Schiff
Das Schiff an sich
Wir waren mit der Aida Bella unterwegs, eines der ältesten Schiffe der Aida Flotte. Einerseits hat sie uns positiv überrascht, denn alt erschien sie uns nicht. Alles war gepflegt, instandgehalten und schien jetzt auch nicht altmodisch zu sein.
Andererseits gab es eben nur relativ kleine Pools, der Kinderbereich ist deutlich schlanker als bei den großen, neueren Schiffen und auch alle anderen Einrichtungen waren eben etwas weniger. Was man aber weiß, wenn man sich im Vorfeld anständig informiert.
Gastronomie
Wir waren eigentlich ausschließlich in den Buffetrestaurants und der Almhütte zu Gast. Die Pizzeria traf leider nicht unseren Geschmack, sodass wir hier nur ein oder zwei mal waren.
Bei den Buffetrestaurants gibt es das Marktrestaurant, das Weite Welt und das Bella Vista.
Weite Welt Restaurant:
Das Essen war sehr asiatisch angehaucht. An sich wirklich lecker, wenngleich auf oft ähnlich. Allerdings konnten wir hier für die Kinder tatsächlich rein gar nichts finden. Die täglich angebotenen Nudeln mit Gemüse waren so wie alle anderen Gerichte einfach sehr scharf. So scharf, dass auch ich sie nicht so gerne essen wollte und unsere Kinder schon gar nicht.
Bella Vista:
Mediterranes Restaurant mit interessanten Gerichten. Leider auch hier selten etwas für Kinder im Angebot, weil doch teilweise recht speziell.
Marktrestaurant:
Hier gab es immer allerlei Auswahl. Knödel, Nudeln, Pommes, Fleisch, Gemüse, man konnte sich im Prinzip nicht beschweren. Das Essen war völlig in Ordnung und immer ausreichend vorhanden. Hier gab es auch immer, aber wirklich immer trockene Nudeln. Leider gab es dazu aber nur selten eine einfache Tomaten- oder Bolognese- oder Käsesoße. Unsere Kinder haben oftmals nur Nudeln mit Röstzwiebeln gegessen.
In keinem der Restaurants gab es ein Kinderbuffet!!!
Die Almhütte war qualitativ nicht überragend, aber völlig okay. Es gab hier mittags als Beilage immer Nudeln und Kartoffelbrei, abends konnte man sich Käsespätzle bestellen. Pommes gab es meine ich immer und das Kinderschnitzel war auch soweit in Ordnung. Die Preise für die Getränke haben wir bis zum Ende hin nicht durchschaut, denn es kam uns bei 4 Getränken mit 5 EUR recht günstig vor. Allerdings kam jedes Mal eine andere Größenzusammenstellung bei uns an 🙂
Nach einem Landgang musste man auf der Bella etwas schauen, ob die Almhütte, die oft den Nachmittag überbrückte noch offen oder bereits geschlossen hatte. Bei unserer Mein Schiff Kreuzfahrt vor einigen Jahren hab es eigentlich nie eine Zeit, in der man tatsächlich mal nichts bekommen hatte.
Vermisst habe ich persönlich einfach eine Art Snackbar, in der einfache Pizzaschnitten, Burger mit Pommes und Nudeln mit Tomatensoße angeboten werden und in die man jederzeit gehen kann.
Allerdings muss man fairerweise dazu sagen, dass das ja alles offene Fakten sind und man weiß, worauf man sich einlässt, wenn man Aida oder eben genau dieses Schiff bucht.
Freizeitangebot
Wenn man möchte, kann man sich auf dem Schiff mit allerlei Aktivitäten beschäftigen. Während im Theater Auktionen und Werbeveranstaltungen der Reederei stattfinden (nicht allzu spannend) kann man eben auch Volleyball, Darts oder Boccia spielen (um nur einige zu nennen). Mein Mann war öfter mal beim Volleyball, ich habe die Zeit dann eher am Pool verbracht.
Kids Club
Der Kids Club der Aida Bella war wirklich gut! Es gibt einen Außenbereich, der einen kleinen Pool aufweist und allerhand Spielmöglichkeiten. Und innen gibt es noch einen Raum mit Bällebad, Bausteinen etc. Es gibt Kindertoiletten. Außerdem gibt es Programmangebote für die ganze Familie (haben wir nicht genutzt) sowie Programmzeiten, bei denen man die Kinder ohne Anmeldung in Bereuung geben kann (Achtung, in den Ferienzeiten ist es anders!). Voraussetzung für die Betreuung ist, dass das Kind alleine auf die Toilette gehen kann.
Man hat die Wahl, die Kinder im Anschluss noch zum gemeinsamen Essen mitzuschicken oder sie nach den zwei Stunden zu holen. Benötigt man längere Betreuung ist dies kein Problem, man muss es nur am Vorabend anmelden.



Die Mädchen im Kids Club waren wirklich super nett. Morgens wurde meistens gebastelt, was wir bei Seetagen regelmäßig in Anspruch genommen haben. Mittags war dann unterschiedliches Programm. Einmal haben wir auch eine Nachmittagsbetreuung für 5 Stunden angemeldet und auch das war kein Problem und hat prima geklappt.
Die Räumlichkeiten konnte man im Januar willkürlich aufsuchen, es waren aber auch nur insgesamt 40 Kinder an Bord. Während der Ferienzeiten bekommt man Zeiten zugeteilt, in denen mal spielen darf – was uns schon wieder nicht ganz so gut gefallen hätte aber absolut verständlich ist aufgrund der Vielzahl der mitreisenden Kinder.
Am Abend wechselt das Programm zwischen Gute-Nacht-Geschichte lesen und Kinderdisko.
Noch zu erwähnen ist, dass der Kids Club Außenbereich während unserer letzten 4 Tage leider nicht nutzbar war. Eine geplante eintägige Instandhaltungsmaßnahme artete derart aus, dass sie sich über mehrere Tage erstreckte, was wirklich schade war, weil der gesamte Außenbereich nicht nutzbar war. Aber das war wohl unser persönliches Pech und würde während der Ferienzeiten vermutlich nicht vorkommen.
Abendprogramm
Ja das Abendprogramm 🙂
Die ersten Abende hab ich nicht allzu viel mitbekommen. Aber es gab immer irgendwo irgendein Programm. Das mit Abstand beste Event war die Silent Party, bei der drei verschiedene DJs auflegen und man am Kopfhörer zwischen den DJs switchen kann. Das war extrem gut besucht und ist wirklich witzig, wenn die Leute zu jeweils ihrer Musik tanzen oder mitsingen und das Ganze ohne Kopfhörer auch ohne Musik stattfindet 🙂
Shows wurden an einigen Abenden gezeigt. Die Sänger, Tänzer und Akrobaten machten einen richtig guten Job und es waren wirklich tolle Shows. In Sachen Akrobatik hatte aber die Mein Schiff Crew in 2020 die Nase vorn. Das könnte allerdings durchaus an der jeweiligen Crew liegen, daher ist das schwer zu verallgemeinern.




Ansonsten gab es noch einen Zauberer – Cody Stone – und einen Udo Jürgens Verschnitt. An die gebotenen Unterhaltungsprogramme der mein Schiff von damals kamen die Künster allerdings nicht ganz ran.
Ansonsten waren die Pool- oder sonstigen Parties eher wenig besucht. Das mag am recht hohen Altersdurchschnitt liegen oder aber auch daran, dass oft mehrere Veranstaltungen parallel anberaumt waren.
Unsere Erfahrungen Kreuzfahrt Karibik und Mittelmeer – Die Route
Die Route durch die Karibischen Inseln wäre vermutlich eher die Wahl für Ersttäter, auch mit Kindern. Mittelamerika sind dann doch etwas speziellere Stopps, bei denen man längere Ausflüge unternimmt (bzw. möchte), was teilweise für die Kinder etwas langweilig werden kann.
Panama war gut, das haben unsere Kinder auch gut mitgemacht. In Cartagena haben wir die Jungs an Bord gelassen und Santa Marta war einer unserer Strandtage – allerdings kann man diese Strände keineswegs mit denen der karibischen Inseln vergleichen kann. Eine reine Mittelamerika Route würde ich mir mit Kindern gut überlegen, denn das stelle ich mir etwas stressig vor, während die Ausflüge auf den Inselchen einfach kurzweilig und in der Regel gespickt mit Strandaufenthalten sind.
Unser ehrliches Fazit zu Aida mit Kindern
Und wie immer gilt: Es kommt drauf an. Auf Eure Kinder und was sie gerne mögen und auch verarbeiten können und auch auf Euch – was erwartet Ihr von Eurem Urlaub?
Die Kreuzfahrt mit Kindern war perfekt, um nicht umziehen zu müssen, aber gleichzeitig viele Orte sehen zu können. Der Kids Club war super, könnte allerdings zu einer anderen Reisezeit evtl eine Schwachstelle sein. Die Gastronomie war völlig in Ordnung, ging nur leider etwas zu wenig auf die kleinen Gäste ein – was man ja mit wenig Mehraufwand ändern könnte. Bekannte, die mit dem gleichen Schiff im Januar ein Jahr zuvor gereist sind sprachen auch von einem separaten Kinderbuffet. Warum das dann bei uns nicht angeboten wurde, erklärt sich mir nicht.
Für eine zweiwöchige Fernreise mit kleinen Kindern ist die Aida Preis-Leistungs-technisch auf jeden Fall eine Überlegung wert und wir hatten definitiv einen tollen Urlaub!
