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Fahrrad fahren lernen – 7 geniale Tipps, damit nichts schiefgeht!

Und wie die Jahre so vergehen, werden die Kleinen immer selbstständiger und die Motorik wird immer besser. Irgendwann tauchen bei uns dann Fragezeichen auf. Waren sie jetzt etwa schon soweit, dass wir Fahrrad fahren lernen konnten? Oder doch lieber noch ein Jahr abwarten?

Und wenn ja, welche Fahrrad Marke eignet sich? Gibt es ein Rad für die Körpermaße? Wie übt man denn am Besten und wo? Welche Hilfsmittel gibt es und sind sie sinnvoll? Wie schafft man es, dass die Kinder die Motivation trotz eventueller Rückschläge nicht verlieren? Wie kann ich Radfahren üben mit Zwillingen, ohne dass einer in Gefahr ist? Falls Ihr Euch auch ähnliche Fragen stellt, seid Ihr hier genau richtig!

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Tipp 1: Beachtet die Grundvoraussetzung zum Fahrrad fahren lernen

Im Prinzip gibt es nur eine Grundvoraussetzung Dir Dein Kind erfüllen muss, um Fahrrad fahren lernen zu können: Es muss gewisse Körpermaße erfüllen, um mit dem Fahrrad halbwegs sicher stehen zu können. Denn wenn die Beine noch zu kurz für die am Markt verfügbaren Kinderräder sind, wird es sich extrem schwertun, das Radfahren zu erlenen. Wenn das Kind mit den Beinen ordentlich auf den Boden kommt, so wird es stets die Sicherheit haben, dass es sich abfangen kann.

Im Umkehrschluss gibt es also kein bestimmtes Alter, um das Radfahren zu erlernen, sondern es dreht sich vielmehr um die Körpergröße bzw. genauer gesagt die Beinlänge. Hier hilft im Prinzip nur ausprobieren, oder den Maßen der Hersteller zu vertrauen. Aus unserer Erfahrung heraus kann ich aber schon mal vorwegnehmen, dass es so ab 92 cm Körpergröße (natürlich kann auch hier die Beinlänge variieren, daher bitte stets testen) durchaus passende Räder gibt. Eine Größe, die viele Kinder mit etwa 3 Jahren durchaus haben.

Ich würde außerdem sagen, dass das Gefahrenbewusstsein mit 3 schon halbwegs ausgeprägt ist und man den Kindern in dem Alter oft auch schon einiges zutrauen kann – aber klar, auch das ist von Kind zu Kind unterschiedlich und hier gilt ganz klar: Ihr kennt Euren Nachwuchs am besten.

Halten wir also fest: Die einzige, richtig wichtige Voraussetzung, um Fahrrad fahren lernen zu können ist, dass das Kind einen sicheren Stand mit dem Fahrrad hinbekommt.

Tipp 2: Bereitet Euer Kind auf Fahrrad fahren lernen vor

Nicht zwingend notwendig, aber absolut hilfreich ist es, wenn Dein Kind schon Erfahrungen mit einem Laufrad oder einem Roller sammeln durfte und das Fahrzeug sicher fahren kann. Damit trainieren die Kinder nämlich ihren Gleichgewichtssinn und schaffen es in der Regel relativ zügig, das Radfahren zu erlernen.

Laufrad unter erschwerten Bedingungen 🙂

Außerdem hat sich bei uns als hilfreich erwiesen, dass sie bereits ein Fahrzeug zum Treten fahren konnten. Hier gibt es zum Beispiel Dreiräder, Kettcars oder auch Trettraktoren, die in Frage kommen. Wenn die Kinder in der Lage sind, sich mit solch einem Fahrzeug fortbewegen zu können, stehen die Chancen gut, dass das treten auch mit dem ersten Fahrrad klappt.

Wenn Ihr jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagt, weil das Ganze doch recht teuer wird: Keine Angst, all diese Fahrzeuge kann man einerseits günstig gebraucht kaufen und dann mit kaum Verlust weiterverkaufen. Andererseits habt Ihr ja auch ab und zu Playdates oder Bekannte, wo die Kinder sicherlich verschiedene Fahrzeuge durchtesten können.

Und last but not least sollte Dein Kind natürlich so richtig Lust darauf haben, mit dem Fahrrad loszufahren. Wir haben sowohl bei uns als auch im Bekanntenkreis die Erfahrung gemacht, dass die Kinder Motivation entwickeln, wenn sie ältere Geschwister oder die Eltern mit einem Fahrrad fahren sehen und das Fahrrad ein übliches Fortbewegungsmittel in der Familie darstellt. Unsere Kinder sind von klein auf bei uns mitgefahren (anfangs im Hänger, später im Sitz) und haben das Radfahren schon immer gemocht. Kein Wunder also, dass sie selbst losfahren wollten.

Tipp 3: Entscheidet Euch für ein gutes erstes Fahrrad

Schon bevor die Entscheidung gefallen war, das Radfahren überhaupt anzugehen, hatte ich begonnen zu recherchieren, was es am Markt so gibt. Und hier kann man wahnsinnig viel Geld liegen lassen. Klarer Platzhirsch hinsichtlich der Marke bei uns im Bekanntenkreis und auch in der Umgebung: Das Woom 2.

Hat das Bike wirklich Vorteile oder ist es einfach nur Geldmacherei? Ich habe mal genauer hingeschaut:

  • Super leicht (5kg)
  • schon für kleine Körpergröße geeignet (ab 3 Jahren, Innenbeinlänge ab 36cm)
  • Gerade Sitzposition
  • Gute Qualität
  • extrem wertbeständig (Neupreis ohne Zubehör 400 EUR, bis auf einzelne Schnäppchen gebraucht gehandelt 300- 350 EUR)
  • keine Rücktrittbremse (warum etwas angewöhnen was es später nicht mehr gibt?

Wer mich kennt, weiß genau, dass ich mich bei dem Preis direkt nach Alternativen umsehe 🙂

Gefunden habe ich das Puky LS-Pro 16. Gewicht mit 5,5 kg etwas schwerer, jedoch vom Körpermaß erst später nutzbar (Angabe ab 100cm bzw Innenbeinlänge 40cm). Optisch dem Woom relativ ähnlich, preislich ebenfalls ähnlich, wobei Zubehör wie Ständer schon inklusive ist und damit dennoch eine kleine Ersparnis einhergeht.

Auf die dritte Alternative hat uns ein Freund aufmerksam gemacht. Das KUbike 16s wiegt 5,7 kg, kann allerdings schon mit einer Körpergröße von etwa 92cm und Innenbeinlänge von 37cm genutzt werden. Sonstige Merkmale:

  • Gewicht 5,7kg
  • schon für kleine Körpermaße geeignet
  • Sportliche Sitzhaltung (MTB)
  • 16 Zoll Rahmen, welcher für Stabilität sorgen soll
  • Komplette Montage in Deutschland
  • Wertbeständigkeit gegeben, aber nicht in dem Maße wie bei Woom (NP 350 EUR, gebraucht schon ab 200-220 zu bekommen, wenn man es nicht eilig hat und die Augen offen hält)
  • keine Rücktrittbremse

Wir haben alle drei Bikes getestet und tatsächlich hat das Puky nicht überzeugt im Vergleich zum Woom2 und zum KUbike 16s. Sicher keine schlechte Wahl, aber die beiden anderen gefielen uns besser. Wir haben uns letztendlich für das KUbike entschieden, da wir gebraucht zwei gute Schnapper machen konnten. Frei nach Rockys Motto: Nichts verschwenden, wiederverwenden! Ich denke allerdings auch, dass man sie später daher wieder zu einem guten Preis verkaufen kann, damit ist also die Wertbeständigkeit ebenfalls gegeben.

Fahrrad fahren lernen - Radfahren üben mit Zwillingen

In jedem Fall würde ich jederzeit wieder ein leichtes Bike bevorzugen und solltet Ihr irgendwo gebraucht ein günstiges Schnäppchen machen können: keine der 3 Marken ist eine schlechte Wahl fürs erste Fahrrad 🙂

Tipp 4: Überlegt gut zu welchen Hilfsmittel Ihr greifen möchtet

Das perfekte erste Fahrrad ist gefunden, soweit so gut. Bevor es so richtig losgehen kann, lasst uns noch einen Blick auf die gängigen Hilfsmittel zum Fahrrad fahren lernen werfen:

Stützräder waren früher sehr beliebt und absolut normal. Allerdings ist es mittlerweile so, dass viele Kinder durch den Gebrauch von Rollern und Laufrädern schon einen extrem guten Gleichgewichtssinn entwickelt haben. Für diese Kinder wäre es beim Fahrrad fahren lernen tatsächlich sogar nachteilig, wenn man Stützräder nutzen würde. Und auch für Kinder, die noch kein Laufrad gefahren haben macht es in meinen Augen wenig Sinn. Radfahren lernen kann man doch viel besser, wenn man von Anfang an lernt, dass mehrere Aufgaben zu koordinieren sind. Ansonsten ist es wieder eine neue und unnötige Aufgabe die Stützräder abzugewöhnen.

Der Handtuchtrick. Vielfach bekannt und beworben und für Eltern eine absolut rückenschonende Variante, um die ersten Fahrversuche zu sichern. Probiert es aus, sicherlich ein probates Mittel. Ich persönlich hab es nicht versucht, weil die Kinder relativ schnell ihr Gleichgewicht gefunden hatten und es nicht mehr nötig war.

Das Wichtigste „Hilfsmittel“ sind jedoch gute Nerven und eine ordentliche Portion Vertrauen! Zugegebenermaßen war ich völlig unvorbereitet an die Sache rangegangen und habe mir im Vorfeld nicht vorstellen können, was Fahrrad fahren lernen und insbesondere Radfahren üben mit Zwillingen an Nerven kostet 🙂 Dauerhafte Anspannung, ob Lenken, Treten, Bremsen, Anhalten auch wirklich klappt und ab wann man den Kindern welchen Schritt zutrauen kann. Also, geht ausgeruht an die Sache ran.

Tipp 5: Wählt zum Radfahren lernen sichere Orte aus

Wo beginnt man denn das Fahrrad fahren lernen am besten?

Da ich keine bessere Idee hatte, haben wir tatsächlich einfach bei uns am Gehweg angefangen. Keine große Steigung, relativ eben, mäßiges Verkehrsaufkommen.

Feld- und Waldwege eignen sich natürlich auch prima, aber dazu sollten die Kinder wegen des unebenen Geländes schon etwas Sicherheit auf dem Fahrrad haben. Ansonsten könntet Ihr auch Sonntags auf dem Parkplatz eines Ladens üben, der ja dann geschlossen ist und damit eine große freie Fläche aufweist.

Als ich einer Bekannten erzählt hatte, dass wir gerade Üben, brachte sie mich auf einen mega Gamechanger Tipp: Der Übungsplatz vom Sportverein! Bei uns im Ort gibt es einen ich würde sagen Mehrzweckplatz, der mit weichem Sportboden ausgestattet ist und wo normalerweise Basketball und Fußball gespielt wird.

Haltet mal Ausschau, ob es nicht ein ähnliches Gelände bei Euch in der Umgebung gibt. Neben der Tatsache, dass der Platz absolut eben ist, ist der Boden relativ weiche und Stürze, die übrigens notwendig sind, richten normalerweise keinen großen Schaden an. Uns ist es auch noch nie passiert, dass der Platz belegt war und so konnten und können wir nach wie vor prima die Radfahrkompetenz unserer Zwillinge ausbauen.

Der perfekte Ort zum Radfahren üben!

Tipp 6: Haltet die Motivation hoch, ohne Druck auszuüben

So und nun gibt es Kinder, die sich auf das Rad setzen und sofort losfahren, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Und es gibt Kinder, die noch üben müssen. Ich habe ganz deutlich gemerkt, dass es einmal ordentlich klick machen muss und dann klappt die Koordination aus Gleichgewicht halten, Treten und Schauen. Fahrrad fahren lernen ging also ganz schnell.

Aaaaaaber. Anfahren ist ein Thema für sich. Und Bremsen und Anhalten noch mehr und genau jetzt kommen wieder Eure Nerven ins Spiel 🙂

Lange haben unsere Kinder also beim Anfahren erst mal angeschoben wie beim Laufrad. Mittlerweile wissen sie genau, wie man Anfahren kann. Und auch das Bremsen ging anfangs zu Lasten der Schuhe. Doch all das hat sich tatsächlich recht schnell entwickelt, weil sie es einfach lernen wollten.

Und doch gab es Phasen, da war die Motivation am Nullpunkt. Als beste Zeit zum Üben hat sich der Vormittag herausgestellt, da wir zeitglich mit dem Wegfall des Mittagsschlafes zu Kämpfen hatten. Da war es natürlich schwer, sich zu konzentrieren und dementsprechend gab es auch mehr Unfälle. Auch haben wir sehr oft immer nur ein paar Minuten geübt. Danach hatten sie oft die Lust verloren und wir haben sie natürlich gewähren lassen. Steter Tropfen höhlt den Stein und mit Druck erreicht man schließlich gar nichts.

Was unsere Zwillinge auch absolut toll fanden, wenn sie es irgendwo sahen: Lenkertaschen und Klingeln. Wir mussten also relativ schnell aufrüsten und dadurch war die Motivation auch wirklich täglich aufs Neue wieder da. Hier findet Ihr die Taschen und die Klingeln.

Tipp 7: Radfahren üben mit Zwillingen – mit Klarheit und Sicherheit zum Ziel

Mit Zwillingen Radfahren üben ist nochmal eine andere Hausnummer 🙂 Hier sind besonders gute Nerven gefragt. Aber wie bei fast allem hilft Euch auch hier bei den Kindern eines besonders weiter: Klarheit bzw. klare Ansagen. Was wird wann gemacht? Wer ist dran? Was macht der andere in der Zeit?

Ich habe mir oft einen nach dem anderen geschnappt, um vor dem Haus auf dem Gehweg zu üben. Der andere musste dann eben hinter dem Haus bleiben oder im Hof warten. Ab und zu kommt eben doch ein Auto und ich wollte keinesfalls ein unnötiges Risiko eingehen. Nachdem der übliche Streit, wer denn zuerst drankommt beigelegt war, konnte ich mich so auf jeden einzeln gut konzentrieren.

Eine klare Kommunikation der Grenzen den Kindern gegenüber war sehr hilfreich, denn so wusste jeder direkt was ging und was nicht und was die Konsequenzen waren, wenn die Grenzen überschritten wurden. Wenn man sich auf ein Kind richtig konzentrieren und mit Ruhe üben möchte, geht das eben nur, wenn man das zweite Kind in Sicherheit weiß.

Wenn mein Mann Zeit hatte waren wir auch oft zu viert am Üben, denn das war einfach die bequemste Variante.

Dennoch muss ich gestehen, dass ich froh war, als sie es gut genug konnten, um sie an einem sicheren Ort allein fahren lassen zu können…

Unsere Erfahrungen

Etwas zeitversetzt, aber beide Kinder haben folgende Schritte durchlaufen:

  • Mit Hand am Rücken treten (bis es klick gemacht hat, dauerte es ein paar Mal üben)
  • Mit Hand am Rücken Treten in Kombination mit Gleichgewicht halten
  • Loslassen und erste Fahrversuche allein (endete meist mit Umfallen)
  • Anhalten gelernt erst mit Vollbremsung über die Füße, dann mit der Bremse
  • Anfahren gelernt durch Anschieben mit den Beinen
  • Anfahren gelernt durch richtige Stellung der Pedale

Auch wenn ich glaube, dass sie mittlerweile recht gut Radfahren können, habe ich dennoch an Straßen weiterhin Bedenken und passe hier besonders gut auf. Sie lassen sich einfach unwahrscheinlich leicht ablenken und dafür bedarf es einfach noch weitere Übung, um absolut sicher fahren zu können.

Fazit

Fahrrad fahren lernen ist an sich gar nicht so schwer für die meisten Kinder. Es braucht ein paar Kleinigkeiten, die Eltern beachten sollen und dann kann es losgehen. Im Bekanntenkreis haben wir auch feststellen können, dass es unwahrscheinlich hilft, wenn die Kinder es bei gleichaltrigen Kindern sehen und sie sich dort einiges abschauen können. Bei den meisten Kindern weckt das den Ehrgeiz, dass sie es eben auch lernen wollen und genau das Phänomen war bei unseren Zwillingen ebenso gut zu beobachten als auch bei befreundeten Kindern, die es wiederum bei ihnen gesehen haben.

Aber Achtung: die größte Herausforderung ist Eure eigene Einstellung, Eure Einschätzung zum Können und Euer Vertrauen. Euer Kind wird definitiv fallen, wenn es Fahrrad fahren lernen soll. Und das muss auch so sein, denn nur wenn es auch das Fallen übt, kann es sicher werden. Ihr könnt und sollt nicht jeden Sturz verhindern, sondern dafür sorgen, dass dieser im halbwegs sicheren Rahmen stattfindet und das Kind daraus lernen kann.

Und wenn Ihr mehr über unsere Erlebnisse unterwegs erfahren wollt, schaut gerne einfach mal in die anderen Artikel hier rein 🙂

Letzte Aktualisierung am 15.07.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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